von Roger Hamann

Bericht

Informationsveranstaltung Durlacher Tafel e.V.

Bereits im Jahr 2019 hatte die Bürgergemeinschaft Durlach und Aue 1892 e.V. der Durlacher Tafel einen Besuch abgestattet, um sich über die Arbeit der Tafel zu informieren. Weiterhin ist die Tafel regelmäßiger Gast beim Herbstempfang der Bürgergemeinschaft und informiert dort über ihre Arbeit.

Nun hat sich die Bedeutung der Tafel durch Corona, Krieg und Inflation vervielfacht – Zeit für einen erneuten Besuch.

Am 29.02.2024 traf sich daher eine ansehnliche Gruppe der Bürgergemeinschaft (es mussten noch zusätzliche Stühle geholt werden) bei der Durlacher Tafel in der Schinnrainstraße. Sie wurde von Graziano Gangi, dem Leiter der Durlacher Tafel, und Roger Hamann, dem ersten Vorsitzenden der Bürgergemeinschaft, begrüßt.

Zunächst informierte Dr. Henner Lindenberg, ehrenamtlicher Mitarbeiter der Tafel, über die Arbeit der Tafel. Insgesamt 42 Personen, davon 32 ehrenamtlich tätig, fünf 2€- Jobber, zwei Teilzeit-Mitarbeiterinnen und ein Teilnehmer am Bundesfreiwilligendienst, betreuen inzwischen 960 bedürftige Durlacher Bürger und Bürgerinnen – „die absolute Obergrenze dessen, was möglich ist“ sagt Lindenberg.

Zu früheren Hochzeiten waren es ca. 600 Kunden, die die Tafel versorgte. Die Steigerung zeigt deutlich die vervielfachte Bedeutung der Tafel für die Versorgung der bedürftigen Bürger und Bürgerinnen.

Um diese Versorgung zu decken, werden mit dem LKW der Tafel überschüssige Lebensmittel von Unternehmen im Raum Durlach eingesammelt, vom Team der Tafel sortiert, aufbereitet, portioniert und in Kisten für die Kundinnen und Kunden der Tafel bereitgestellt. Dabei gelten die gleichen Auflagen und Verfahren, die auch für alle kommerziellen Handelsunternehmen gelten, die Kühlkette wird jederzeit aufrechterhalten.

Beim Packen der Kisten werden Besonderheiten, besonders in Bezug auf Fleisch- und Wurstwaren, so weit wie möglich berücksichtigt. Dabei sind die gepackten Kisten eine der einschneidenden Änderungen, die durch Corona eingeführt wurden. Früher konnten die Kunden im Ambiente eines Einkaufsladens aus den verfügbaren Waren wählen. Dies ist inzwischen nicht mehr möglich, es werden die fertig gepackten Kisten ausgegeben - ein Verlust an persönlichem Kontakt zu den Kunden und Kundinnen, der allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen fehlt, betont Lindenberg.

Inzwischen bekommt die Tafel die verbesserten Abläufe und optimierten Bestellabläufe der Unternehmen in Form von zurückgehenden Spenden schmerzlich zu spüren.

Durch diverse Aktionen über das Jahr, wie „kauf ZWEI gib EINS“, „eine Tüte Güte“ oder die Möglichkeit, eine Tüte mit Lebensmitteln für € 5,- zu kaufen und der Tafel zu spenden, wird versucht dieses Defizit aufzufüllen.

Nach diesem interessanten Vortrag hatten die Teilnehmer die Möglichkeit die Räumlichkeiten, Lager und Kühlräume der Tafel zu besichtigen.

Der Besuch überzeugte alle von der wichtigen und unverzichtbaren Arbeit der Durlacher Tafel, die durch die zurückliegenden Ereignisse in der Welt noch erheblich an Bedeutung gewonnen hat.